Invictus by Scarrow Simon

Invictus by Scarrow Simon

Autor:Scarrow, Simon
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Heyne TB
veröffentlicht: 2017-08-28T16:00:00+00:00


KAPITEL 18

Das heutige Zusammentreffen macht deutlich, wie weit sich der Aufstand bereits ausgebreitet hat«, verkündete Cato gegenüber seinen Offizieren und Cimber, die sich etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang in dem kleinen Gasthaus am Dorfplatz versammelt hatten. Die intakt gebliebenen Wagen waren ins Dorf gefahren worden, und Porcinos Centurie hatte die erste Wache zugewiesen bekommen. Der Rest der Kohorte konnte sich im Dorf zur Ruhe begeben. Die meisten Dorfbewohner waren in ihren Häusern von den Rebellen massakriert worden, die zwei Nächte zuvor ins Dorf gekommen waren. Die wenigen Überlebenden, die sich aus ihren Verstecken wagten, nachdem die Prätorianer die Aufständischen vertrieben hatten, berichteten, was sich nach dem Überfall zugetragen hatte. Die Überlebenden waren auf dem Dorfplatz zusammengetrieben und vor die Wahl gestellt worden, sich den Aufständischen anzuschließen oder zu sterben. So hatten die Rebellen ihre Reihen verstärkt. Einige Dorfbewohner hatten unter Zwang gegen die Römer gekämpft.

Cato blickte in die Runde der Offiziere. Er wusste, dass er sich auf Macros Unterstützung verlassen konnte. Auch die Veteranen waren absolut zuverlässig. Cato hatte das Recht, Entscheidungen zu treffen, ohne seine Gründe darlegen zu müssen, doch er hatte das Kommando über die Kohorte erst seit wenigen Tagen inne und war darauf angewiesen, dass seine Offiziere die Situation und seine Gedankengänge verstanden. Es war dies zudem eine gute Gelegenheit, die Männer besser kennenzulernen, sie besser einschätzen zu können. Er ordnete seine Gedanken und begann.

»Der Aufstand hat sich viel weiter ausgebreitet, als wir dachten«, fuhr er schließlich fort. »Und so schnell, dass sie uns überraschen konnten, sonst hätte ich natürlich den Befehl gegeben, am Abend ein Feldlager zu errichten. Es erschien mir vorrangig, so schnell wie möglich voranzukommen, deshalb ging ich das Risiko ein. Ich habe mich geirrt. Ich hätte auf den Rat von Centurio Macro hören sollen. Wir alle wissen, dass Rom wenig Mitleid gegenüber jenen zeigt, die beim Vordringen in Feindesland von der üblichen Vorgehensweise abweichen. Die Verantwortung dafür, dass uns der Feind heute auf dem falschen Fuß erwischt hat, trage ich allein, darauf gebe ich euch mein Wort. Vorausgesetzt, wir sind dann noch am Leben.«

Die meisten Offiziere lächelten grimmig.

»Wenn wir die Schuldfrage jetzt beiseitelassen, müssen wir feststellen, dass wir uns in einer schwierigen Situation befinden. Wir haben die Anweisung, die Mine zu sichern und darauf zu warten, dass Legat Vitellius zu uns stößt. Dieser Befehl wurde in der Annahme ausgegeben, dass der Aufstand auf das Gebiet um Asturica begrenzt ist. Das ist, wie wir wissen, nicht der Fall. Die Rebellen wissen, dass wir da sind. Ebenso werden sie wissen, dass wir in Richtung Asturica marschieren. Deshalb werden sie reichlich Gelegenheit haben, uns erneut anzugreifen, möglicherweise in größerer Stärke in einem Gebiet ihrer Wahl. Unsere Lage verschlimmert sich durch den Verlust eines Großteils unseres Trosses. Durch den Hinterhalt haben wir gerade noch genug Maultiere für drei Wagen. Höchstens vier, wenn ein paar Mann die Tiere auf schwierigem Gelände unterstützen. Das bedeutet, unsere Vorräte werden ab jetzt beschränkt sein. Und da ist noch etwas. Wir haben bei den Kämpfen heute empfindliche Verluste erlitten. Centurio Macro, du hast die genauen Zahlen?«

»Ja, Herr.



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